Konzertrückschau
Streifzüge durch die Welt der klassischen Gitarre mit Nicola Staude
Die Gitarristin Nicola Staude aus dem Nordend nahm ihre Zuhörer mit
auf einen Streifzug durch die Welt der klassischen Konzertgitarre.
Mit der Wahl der Cellosuite BWV 1007 gestand sie zuerst ihre Liebe zu
Bach, von dem sie weitere Stücke präsentierte. Obwohl der Tonumfang einer
Gitarre dem Cello sehr ähnlich ist, erlebte das Publikum hier eine
Besonderheit: das Stimmen einzelner Gitarrensaiten, um dem Klang des
Cellos möglichst nahe zu kommen.
Mit H. Villa-Lobos (1887-1959), eröffnete Nicola Staude den Reigen der
spanischen und südamerikanischen Komponisten.
Zunächst ging es nach Brasilien. Musikalische Motive aus der alten Welt,
dem afroamerikanischen und dem indianischen Kontext verschmolzen zu einer
harmonischen Einheit.
Die beiden spanischen Pianisten J. Turina (1882-1949) und J. Albeniz
(1860-1909) verewigten ihre Heimat. Turina durch den Flamenco, Albeniz
durch die Suite ‚espanole‘. Wir hörten daraus das unbeschwerte
Lebensgefühl Cubas und das schwermütige musikalische Bild von Cadiz.
In Miguel Ilobet (1878-1938), einem Katalanen, arbeitete Nicola Staude
seine folkloristischen Einflüsse zart gezupft und technisch raffiniert
gespielt, heraus.
Weitere Komponisten waren Francisco Tarrega (1852-1907) und Julian Arcas
(1832-1882).
Das Publikum erklatschte sich in der vollbesetzten Kirche noch eine
Zugabe.
RR / US