Duo il Sogno
"Harfenklänge und Flötentöne"
Das Konzert fand am 05. März 2017 statt.
Harfe und Flöte, wie mag das klingen? Was können die denn spielen? fragte ein Besucher
Wie sie und was sie spielen können, bewiesen Bettina Linck und Cordula Schnorr bereits in Carl Philip Emanuel Bachs Hamburger Sonate in C- Dur. Zart, dennoch energisch mit glockenhellen Tönen, voller Anmut spielte C. Schnorr ihren Part, während B. Linck mit warmen Klängen ihrer Konzertharfe die Continuorolle übernahm.
Emile Noblot verlangte von der Harfenistin in seinem Stück "Melodie" eine große Fingerfertigkeit. Immerhin übernahm sie den Klavierpart. Die Harfe ließ die Töne wie perlende Wellen am Meer erscheinen, während die Flöte mit beeindruckend glasklaren, schwebenden Tonkaskaden antwortet.
In Gabriel Faures "Fantasie" sang die Flöte ihre kunstvollen Triller und Pralltriller wie Vogelgezwitscher in auf- und absteigenden Tonleitern. B. Linck begleitete mit Schwung, energisch und doch so fein und zart. Mit machtvollen Appreggien begann die Etude deconcert, op. 193 von Felix Godefroid. Leise, wie dahingehaucht spielte die rechte Harfenhand, während die linke die Melodie intonierte. Pianissimopassagen steigern sich allmählich zu einem forte und endeten in kraftvollen Appreggien, die lange nachklangen.
Verhalten, voller Anmut, wie gehaucht strich B. Linck die Harfe, dazwischen immer wieder energische Passagen der Flöte so interpretierten die Künstlerinnen den Danse lente von Joseph Jongen. Man meinte, die Tänzer dahin schweben zu sehen. Ein unendlich lang auszuhaltender Schlusston der Flöte endete als kunstvoller Hauch. Die Tänzer und mit ihnen ihr Zauber haben sich aufgelöst.
In John Rutters Suite Antique traf sich an Stilrichtungen fast alles von Bach über Gershwin bis zu Jazzinterpretationen. Hauchzart begann die Harfe, dann setzte die Flöte ein, nahm die Melodie auf, führte sie fort, kehrte immer wieder zurück zum Thema, zart und doch messerscharf kamen die gebundenen punktierten Läufe der Flöte. Die Harfe gab das immer wiederkehrende Ostinatothema als eine fein ausgearbeitete Hommage an Gershwin an, um dann ihr Lied mit Hingabe zu "singen". Die Flöte stimmte zart, mit leicht klagendem Ton ein. Die beiden Instrumente waren in einem inniglichen Dialog vereint. Er mündete im schwungvollen Tanz.
Die vielen Halbtonschritte der Flöte symbolisiere die Tanzfiguren. Francois Bornes Fantaisie brilliante sur 'Carmen' entzündet ein musikalisches Feuerwerk. In atemberaubenden Kaskaden tanzten Flöte und Harfe gemeinsam die Habanera in aberwitzig aber extrem sicheren und reinen Sechzehnteln . Dazwischen blitzen vertraute Motive aus Bizets Original hervor.
Mit einem Stück von Jaques Ibert als Zugabe verabschiedeten sich die beiden Ausnahmekünstlerinnen vom begeisterten Publikum.